Prozess­automatisierung: Low-Code, No-Code oder Pro-Code

by Kevin Lang

BPM
05. September 2024 3 Minuten
Low Code No Code oder Pro Code

Bei Low-Code- und No-Code-Plattformen ist die Idee, dass jeder ohne Programmierkenntnisse einen Prozess automatisieren kann, um flexibel zu bleiben angesichts der sich ständig ändernden Marktanforderungen. Während solche Plattformen für einfache Anwendungen nützlich sind, stossen sie bei komplexen Projekten und skalierbaren Lösungen oft an ihre Grenzen. In diesem Beitrag untersuchen wir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Automatisierungsansätze und zeigen auf, warum fundierte Programmierkenntnisse und Pro-Code-Lösungen auch im digitalen Zeitalter für die Prozessautomatisierung unverzichtbar sind.

Pro-Code, No-Code, Low-Code – das ist hier die Frage?

Ein Vergleich der modernen Automatisierungsansätze

Pro-Code

Der Begriff Pro-Code bezeichnet Automatisierungsansätze nach klassischen Methoden. Dabei erstellen die Fachabteilungen einen Anforderungskatalog. Daraufhin wird ein Konzept erstellt, das von Softwareentwicklern umgesetzt und mithilfe einer Workflow-Engine automatisiert wird. Die Umsetzung wird von erfahrenen Entwicklern durchgeführt, getestet und geprüft. Diese Vorgehensweise bietet zwar ein Höchstmass an Flexibilität und Freiheit, genau das zu entwickeln, was benötigt wird, erfordert aber fundierte Programmierkenntnisse, ist ressourcenintensiv und zunächst nicht kostengünstig.

Low-Code

Im Gegensatz zu Pro-Code-Plattformen reduzieren Low-Code-Plattformen den Bedarf an umfangreichen Kenntnissen in der Softwareprogrammierung. Sie sind eng mit No-Code-Plattformen verwandt und ermöglichen die visuelle Modellierung und Automatisierung von Prozessen über grafische Benutzeroberflächen. Low-Code-Plattformen zielen darauf ab, die Kosten für Projektplanung, Mitarbeiterschulung und Softwareentwicklung zu reduzieren. Im Vergleich zu No-Code-Plattformen erfordern Low-Code-Plattformen jedoch ein gewisses Mass an technischem Verständnis.

No-Code

No-Code-Plattformen sind besonders einfach zu bedienen. Dank visueller Programmierung und modellgetriebenem Design werden Mitarbeitende aus Fachabteilungen zu Softwareentwicklern – ganz ohne Programmierkenntnisse. Das Erstellen, Konfigurieren und Aktualisieren von automatisierten Prozessen wird zum Kinderspiel.

Vorteile von Pro-Code Plattformen

Integration

Pro-Code ermöglicht eine nahtlose Integration in die bestehende Systemlandschaft und die Nutzung von spezifischen Technologien und Bibliotheken.

Komplexe Anforderungen

Individuelles Coding ermöglicht die Um­setz­ung von hochkomplexen Algorithmen und Geschäfts­logiken, sowie die Entwicklung mass­geschneiderter Lösungen, die genau auf die Kunden­bedürfnisse zugeschnitten sind.

Höhere Qualität

Durch eine klar strukturierte Vorgehensweise von Konzeption - Entwicklung - Test und Dokumentation wird eine höhere Qualität der Automatisierung erreicht.

Compliance und Sicherheit

Mit Pro-Code-Lösungen können alle Sicherheitsstandards und Compliance-Vorschriften eingehalten werden. In einer Vorab-Analyse können Aspekte des Daten­schutzes und der IT-Sicherheit geprüft werden.

Wartbarkeit und Erweiterbarkeit

Vorhandener Code kann angepasst werden. Er kann kundenspezifisch und nach den Wünschen und Anforderungen der Fachabteilung erweitert werden.

Innovation durch neue Technologien

Pro-Code ermöglicht die Nutzung von neuen Technologien und Trends, die in Low-Code- und No-Code-Plattformen oft noch nicht verfügbar sind.

Unabhängigkeit

Pro-Code-Lösungen sind zukunftssicherer, da sie nicht an eine bestimmte Technologien gebunden sind.

BPM No Low Pro Code Vergleich DE

Fazit

Low-Code- und No-Code-Plattformen bieten eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, einfache Automatisierungs-Anwendungen zu entwickeln. Für komplexe Projekte, die ein hohes Mass an Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit erfordern, ist jedoch professionelle Software­entwicklung unerlässlich. Eine Kombination beider Ansätze kann sinnvoll sein, um die Vorteile beider Welten zu nutzen. Unternehmen sollten eine klare Strategie entwickeln, für welche Anwendungsfälle welche Plattformen eingesetzt werden können und wie die Rollen von Fachbereichen und IT definiert sind.

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